In Schneegattern brannte im Jahre 1870 das Mauthäusel (Schachl) ab. Dies führte schon zu Diskussionen zur Gründung einer Feuerwehr. Als 1874 die Kampferfabrik (Eigentümer Mottel Leopold) niederbrannte, wurde von 29 Männern aus allen Berufsgruppen unter Führung des Sägemeisters Friedrich Wetzl 1876 die Wehr gegründet. Die Feuerwehr Schneegattern ist nach Braunau, Mattighofen, Mauerkirchen, Uttendorf u. Hochburg die sechste gegründete Feuerwehr im Bezirk Braunau. Da zur damaligen Zeit viele Neugründungen waren, erfolgte die Anerkennung erst am 18. Okt. 1881 durch die k. u. k. Stadthalterei Linz. Obwohl der Ort bis 1910 Weißenbach hieß, lautete der Name der Wehr schon immer „Feuerwehr Schneegattern“.
Das erste Bild der Feuerwehr Schneegattern. Es dürfte 1880 oder 1881 gemacht worden sein. Mit weißen Handschuhen bekleidet steht rechts der damalige Kommandant Karl Zeller. Er wurde am 05.02.1842 in Salzburg Stadt geboren und starb am 26.03.1900 in Höllersberg. Karl Zeller war Beamter in der Dampfsäge und laut unserem Archiv Kommandant von 1878 bis 1881. Der erste Kommandant war vermutlich Friedrich Wetzl von 1876 bis 1878, hierüber verfügen wir aber über keine Aufzeichnungen.
Die Person mit den weißen Handschuhen links ist sein Stellvertreter: Georg Rübig. Er war Maschinist in der Dampfsäge und evangelischen Glaubens. Ursprünglich stammte er aus Kitzingen in Bayern ab. Kommandant Stellvertreter war er von 1877 bis 1891.
Ganz links sitzend mit Trompete ist der erste Hornist unserer Wehr Josef Stegmüller.
Eines der größten Hochwasser in unserer Gegend war Ende Juli 1897 bei dem unser ganzes Tal überschwemmt wurde. Bei diesem wurden auch die Holztriftanlagen des Scheiter-, bzw. Riedelbaches weggespült.
1899 führte ein weiteres starkes Hochwasser zu schweren Schäden an der neuen Waldbahn. Das Haus von Schinagl Paul wurde zur Gänze zerstört. Viele Wohnungen wurden ausgeräumt und das Inventar auf dem Dachboden in Sicherheit gebracht.
Unter dem Kommandanten Hörndlinger Johann wurde 1952 beim Bewerb in Ranshofen der erste Platz erreicht. Die selbe Gruppe wurde 1953 wieder Sieger. Die Teilnehmer waren: Von links nach rechts:
Kdt. Hörndlinger Johann, Koschler Josef, Zalto Hermann, Pühringer Karl, Grabner Friederich, Graml Michael, Bingl Fritz, Nobis Wilhelm, Erkner Paul vorne: Schleimecker Alois, Koschler Johann.
Ende 1987 wurde von der RAG ein Ford Transit mit Allrad angekauft. Dieser wurde in Eigenregie von unseren Kameraden zu einem Feuerwehrfahrzeug umgerüstet. Den Pumpenschlitten baute KDT Grabner Friedrich. Eingeweiht wurde das Fahrzeug 1989.
Am Montag, 18.07.1988, brannten in der Glasfabrik Riedel durch einen defekt an einem Ölbrenner die, hinter der Ofenhalle gelegene, Schlosserei, Gemengekammer, Drechslerei und der Ausstellungsraum. Auf dem Anfahrtsweg wurde noch Alarmstufe 3 gegeben, da schon beim ersten Sichtkontakt mit dem Brandobjekt festgestellt wurde, dass die ganze Südseite ein Flammenmeer war. Unter Lebensgefahr wurden Sauerstoff-, Acetylen- und Gasflaschen aus den Hallen geborgen. Mit schwerem Atemschutz wurde ein Innenangriff hinter die Öfen vorgenommen. Durch das gemeinsame Wirken der Feuerwehren aus Friedburg, Lengau, Teichstätt, Utzweih, Frauschereck, Achenlohe, Jeging, Munderfing und Straßwalchen wurde die Brandbekämpfung mit Umsicht vorgetragen, so dass kein weiterer Schaden an den Öfen entstand. Bei diesem Brand waren 150 Feuerwehrmänner im Einsatz und es wurden insgesamt 65 Atemschutzflaschen gefüllt. Eine ältere kranke Person aus einem Nachbarhaus wurde sicherheitshalber evakuiert. Trotzdem konnte ein Schaden von 20 Millionen Schilling nicht verhindert werden. Durch den umsichtigen Einsatz konnte aber der Fortbestand der Glashütte gesichert werden.
Am 17. März 1992 entstand ein Großbrand durch überhitzen von mit Leinöl getränkten Lappen, der die Produktionshalle der Firma MAFI vernichtete. Einem Flammenmeer sahen sich die ersten Helfer nach dem öffnen der Halle gegenüber und konnten einen neuen Stapler nicht mehr retten. Angebaute Lagerhallen in Millionenwert und 2 Klein LKW wurden gerettet.
Ein weiteres Hochwasser überflutete 2002 den Ortsteil Weißenbach. Auch entlang des Riedelbaches mussten viele Sandsäcke zum Schutz der Häuser ausgelegt werden. Viele Keller waren zum Auspumpen. Erstmals in der Geschichte unserer Wehr wurde auch zu einer Hilfeleistung in einen anderen Bezirk ausgerückt.
Einem Flammeninferno sah sich der erste Löschtrupp am 28. März 2005 um 14:30 bei der Firma MAFI gegenüber. Als die ersten Feuerwehrmänner durch den Sirenenalarm ins Feuerwehrhaus kamen, war jedem sofort klar, dass es kein Fehlalarm war. Nach 3 Minuten wurde ausgefahren und bereits bei der Ausfahrtsmeldung wurde Alarmstufe 2 ausgelöst, um weitere schlagkräftige Feuerwehren mit Tankwagen zu bekommen. Noch bevor andere Feuerwehren am Brandplatz eintrafen wurde auf Alarmstufe 3 erhöht. Fast im Minutentakt trafen dann die einzelnen Wehren ein. Tank Lengau wurde mit dem Wasserwerfer an die Ausbruchsstelle beordert, Tank Pöndorf zur Unterstützung von Rüst Friedburg auf die Ostseite des Objekts. TLF Lochen wurde zum abschirmen eines 6000 Liter Dieseltanks eingesetzt. Tank Straßwalchen und Tank Mattighofen unterstützten ebenso mit Wasserwerfern. Mit den Drehleitern Straßwalchen und Braunau wurde sich ein Überblick von oben verschafft und ebenso mittels angebrachten Löschleitungen Wasser auf das Brandobjekt gespritzt. Mit gezielten Innenangriffen von Ost und West konnte eine Ausbreitung auf die gesamte Produktionshalle verhindert werden.
Um 17:40 Uhr konnte "Brand unter Kontrolle” gemeldet werden. Im Esinatz waren 15 Feuerwehren (Schneegattern, Friedburg, Lengau, Teichstätt, Utzweih, Munderfing, Achenlohe, Palting, Pöndorf, Haberpoint, Forstern, Mattighofen und Braunau) mit 29 Fahrzeugen und 205 Mann. In 2.158 Einsatzstunden wurden über 3.000 Meter Schläuche verlegt.Die Hauptproduktionshalle, kleinere Lagerhallen, 6000 l Dieseltank und die Trockenanlagen in Millionenwert konnten gerettet werden.
Ein LFB-A2 der Firma Rosenbauer wurde an uns ausgeliefert. Bereits 2002 wurde der Antrag gestellt. Doch dauerte es bis zur Planung und der Finanzierung noch einige Jahre. UHPS, hydraulisches Rettungsgerät, Lichtmast samt Stromgenerator, Lüfter und vieles mehr sind in heutiger Zeit ein Muss, um den vielen Arten von Hilfeleistungen gerecht zu werden.